Mit toller Moral und großem Willen zum Derbysieg
TuS 82 schlägt den LSC Köln im letzten Heimspiel der Saison
Zu ungewohnter Uhrzeit am Mittwochwochabend stand die Nachholpartie vom 23. Spieltag auf dem Programm und tatsächlich sollte das „ewig junge“ Mittelrhein-Derby gegen den LSC Köln das letzte Heimspiel der Drittligasaison bilden.
Dass die Gastgeber gegen den favorisierten Tabellendritten in der gut besuchten Bielerthalle beide Zähler holten, lag vor allem am großen Kampf der gesamten Mannschaft und einem starken Keeper Louis Oberosler im Gehäuse.
Der TuS 82 erwischte an diesem Abend den besseren Start in die Partie und konnte bis zum 5:2 vorlegen, jedoch blieben die routinierten Gäste um Topscorer Lukas Martin Schulz geduldig und fanden im Anschluss immer wieder Lücken im Opladener Deckungsverbund. Auch wenn man das Tempospiel gut unterbinden konnte, kamen die Gäste im aufgebauten Angriff doch immer noch irgendwie zum Torabschluss und blieben dran. Nach der 7:4-Führung durch Maurice Meurer leisteten sich die Gastgeber in Folge knapp 15 torlose Minuten und agierten insgesamt zu ideenlos gegen die nun sehr präsente 5:1-Deckung des LSC.
Beim 12:7 (28.) lag das erste Mal in der Partie ein größerer Abstand zwischen den beiden Kontrahenten und die Opladener versuchten, den Spielstand bis zum Pausenpfiff noch etwas freundlicher zu gestalten. Beim Stand von 9:13 ging es dann in die Kabinen und den 82ern war klar, dass sie wieder mehr Durchschlagskraft benötigen würden, um für Punkte in Frage zu kommen.
Über 15:12, 18:15 und 19:16 (44.) hielt der LSC den TuS weiter auf Abstand und die Zeit lief den tapfer kämpfenden Opladenern so langsam davon. War es in Halbzeit 1 noch Schulz, der als auffälligster Akteur beim LSC herausstach, so stark und abgeklärt präsentierte sich Benni Richter in Halbzeit 2, ob als „Ballklauer“, Vorlagengeber oder Vollstrecker.
Doch der TuS ließ sich nicht abschütteln und kämpfte sich erstmals beim 19:19 (48.) wieder zum Ausgleich. Allen voran Kapitän Birger Dittmer zeigte immer wieder seine Leader-Qualitäten und ging vorneweg, so dass der TuS beim 22:21 (53.) zum ersten Mal wieder in Führung gehen konnte. Beide Fanlager feuerten ihre Teams lautstark an und bildeten einen tollen Rahmen für die folgende Schlussphase, die an Dramatik kaum zu überbieten sein sollte. Erst verkürzte der LSC auf 24:23, dann folgte 32 Sekunden vor Ende eine letzte Auszeit und die Opladener gerieten ins Zeitspiel. Maurice Meurer tankte sich durch, doch eine Parade von Ruch verhinderte die endgültige Entscheidung und bescherte dem LSC noch einmal Ballbesitz und Malte Nolting tauchte völlig freistehend vor dem TuS-Gehäuse auf. Eine spektakuläre Parade von Oberosler war es dann, die den 82ern beide Punkte rettete und man sich selbst für den großen Einsatz und Moral belohnen konnte.
Headcoach Fabrice Voigt, der nach Partie kaum noch Stimme hatte, war mächtig stolz auf sein Team und zollte seiner jungen Mannschaft großen Respekt: „ Hut ab vor dieser kämpferischen Leistung. Wir wussten, dass es heute nur über eine geschlossene Teamleistung gehen kann und es freut mich einfach sehr, dass sich meine Jungs selbst belohnen konnten. Jetzt versuchen wir schnell zu regenerieren und die Saison am Samstag in Minden mit einem Sieg zu Ende zu bringen.“
TuS 82 Opladen: Oberosler, Schmidt – Bachler (1), Meurer (3), Nitsche, Pütz (4/4), Leppich, Schroeder, Dittmer (6), Nitzschmann (3), Jagieniak (3), Swiedelsky, Hinrichs (2), Boelken, Johannmeyer, Sonnenberg (2).
LSC Köln: Ruch, Briese, Inzenhofer – Gerfen, Zerwas (1), Pyszora (2), Richter (7), Thöne (1), Lincks (2), Wolf, Zimmermann (2), Schulz (4/1), Johnen, Nolting (4), Rinke, Malolepszy.