TuS 82 Opladen verliert Derby-Krimi knapp
25:26 gegen den LSC Köln
Es war das erwartet intensive Derby in der Bielerthalle – und am Ende bot es vieles, was man sich von einem Lokalderby erhofft. Dass die 82er am Ende mit leeren Händen dastehen, war umso bitterer für die junge Opladener Mannschaft, die sich einen Punkt durchaus verdient hätte.
Der letztjährige Tabellendritte vom Longericher SC rettete einen knappen 26:25-Auswärtssieg über die Ziellinie. Der TuS 82 Opladen stand am Samstagabend nach großem Kampf ohne Punkte da und muss nun den Fokus zügig auf die anstehende Partie gegen die TSG Münster richten.
Die Partie begann aus Sicht der Gastgeber alles andere als ideal. Longerich kam besser ins Spiel, nutzte Opladens Abstimmungsprobleme in der Deckung und führte früh mit 3:0 (4.). Der TuS brauchte einige Minuten, um Struktur in Angriff und Abwehr zu bekommen und ließ in der Anfangsphase einige Großchancen liegen. Erst nach einer Auszeit kam mehr Kontrolle ins Spiel der Hausherren – doch zur Pause lag man dennoch mit 12:14 im Hintertreffen.
Nach dem Seitenwechsel zeigte Opladen dann das Gesicht, das sie zuletzt in Hanau ausgezeichnet hatte: mutig, geschlossen, kämpferisch. Die Defensive agierte deutlich aktiver, Keeper und Mittelblock kamen besser in die Partie, und im Angriff wurde variabler abgeschlossen. Besonders Oliver Dasburg übernahm viel Verantwortung und brachte sein Team mit wichtigen Treffern immer wieder zurück. Beim 19:19 war die Partie wieder völlig offen – und die Halle kochte.
Was folgte, war ein Schlagabtausch auf Augenhöhe. Opladen glich beim 21:21 letztmalig aus, war beim 23:24 oder 24:25 (57.) Gelegenheiten, den Druck auf die Gäste weiter zu erhöhen – ließ diese jedoch ungenutzt. Die Gäste aus Köln zeigten in diesen Momenten ihre individuelle Qualität und Cleverness und verhinderten den Ausgleich aus TuS-Sicht. Die letzten zwei Minuten riskierte man alles und versuchte mit einer offenen Deckung Fehler bei den Kölner zu provozieren. Dank einer weiteren Parade des starken Colin Beckert im Tor bekam man noch eine letzte Angriffsmöglichkeit, doch blieb ohne Abschluss und der LSC verteidigte den knappen Vorsprung bis zur Schlusssirene.
So bleibt unter dem Strich eine bittere, aber auch lehrreiche Niederlage für die 82er. Der TuS hat sich nach einem schwierigen Start stark ins Spiel zurückgekämpft, große Moral bewiesen und dem LSC bis zur letzten Sekunde alles abverlangt. Dass es am Ende nicht zu einem Punkt reichte, war der zu hohen Fehlerquote über die gesamte Spieldauer geschuldet – und einem Gegner, der in den entscheidenden Momenten das nötige Quäntchen Abgezocktheit mitbrachte.
TuS 82 Opladen: Beckert, Wiese – Wolfram, Jagieniak, Kroner, Dasburg (9), Schmitz (3), F. Johannmeyer (1), Sonnenberg (4/2), Kostorz (1), L. Johannmeyer (2), Heß (3), Swiedelsky (2).
Longericher SC: Kull, Babic – Becker, Pyszora (3), Henrich, Richter (5), Gerfen, Bertenbreiter (1), Niehaus (1), Leitz (2), Schulz (8/1), Kaysen, Nolting, Kremp, Kämper (6).
