82er verschenken leichtfertig die Punkte
TuS-82-Coach Fabrice Voigt hatte es gebetsmühlenartig gepredigt, aber seine Jungs haben in der Mehrzahl scheinbar nicht zugehört: er verlangte einen konzentrierten Einstieg in dieses Spiel von seiner Mannschaft, der allerdings komplett daneben ging. Mit 5:1 führten die Gastgeber nach neun Minuten, Aldekerks Can Greven, der seit Jahr und Tag für die Heimmannschaft aufläuft und damit wahrlich kein Unbekannter war, nutzte dabei die ersten drei auf dem Silbertablett angebotene Gelegenheiten zum erfolgreichen Torwurf. Die Opladener hatten schon in der Startphase hochkarätige Wurfchancen en Masse, waren aber völlig unkonzentriert im Abschluss.
Kapitän Jo Sonnenberg nahm dann gemeinsam mit Bruder Markus das Zepter in die Hand und trieb die 82er über die zweite Welle immer wieder in Richtung Aldekerker Tor. Die 82er pirschten sich heran, beim 9:9 gelang Markus Sonnenberg mit feiner Einzelleistung der erste Ausgleich und Joscha Rinke kurz danach die erste Führung zum 10:11. Kaan Taymaz erhöhte auf 11:13, um sich direkt im Rückzug eine Zeitstrafe zu fangen. Joscha Rinke meinte, dies kommentieren zu müssen, leistete Kaan Taymaz sodann Gesellschaft auf der Strafbank und als dann auch noch Aaron Ellmann nach Foulspiel nur fünf Sekunden später ebenfalls eine Zeitstrafe erhielt, spielten die 82er 3 gegen 6. In dieser Phase zeigte sich, dass Aldekerk eigentlich alles andere als sattelfest und ein schlagbarer Gegner war, denn lediglich ein Treffer wollte ihnen aus dieser Überzahl gelingen.
Nach dem Pausentee blieb das Spiel ausgeglichen, bis das Fehlwurffestival der 82er dem ATV die Chance bot, die Partie zu drehen. Mit 18:17 per Siebenmeter durch Thomas Phlak konnten sie die Führung wiedererobern und bauten sie zunächst, bedingt durch weitere haarsträubende Abschlüsse der Opladener, auf 23:19 aus. Doch der TuS gab nicht auf, sondern kämpfte sich in der Schlussphase noch einmal auf 24:23 durch Birger Dittmer, der sich trotz Verletzung in den Dienst seines Teams stellt, heran. Eine Zeitstrafe gegen Hendrik Rachow zum unpassendsten Zeitpunkt, nämlich beim Spielstand von 25:23 in der 56. Minute, spielte dem Team von Nils Wallrath unverhofft in die Karten. Jo Sonnenberg, der wieder ein Vorbild für seine Mitspieler war, verkürzte zwar noch auf 25:24, aber zwei Treffer aus dem Rückraum durch Can Greven entschieden das Spiel. Nach dem 27:24 war die Luft schlicht raus, Christopher Göddertz konnte den letzten Treffer für den TuS erzielen, und beim Spielstand von 29:25 pfiff das routiniert und übersichtlich pfeifende Gespann Fechtner/Kolk die Partie ab.
TuS-82-Coach Fabrice Voigt, für einen kritischen Umgang mit seiner Mannschaft bekannt, war herb enttäuscht: "Ich hatte das Gefühl, dass einige meiner Spieler nicht mit der nötigen Einstellung in die Begegnung gegangen sind und das rächt sich in dieser ausgeglichenen Liga gegen jeden Gegner. Es ist fast unmöglich, den Schalter noch einmal umzulegen. Zeitweise haben wir das in der ersten Halbzeit und zu Beginn der zweiten Hälfte noch geschafft, aber die Unkonzentriertheiten beim Torwurf haben uns das Genick gebrochen. Mit 26 Fehlwürfen kann man kein Spiel gewinnen und logischerweise auch nicht gegen den TV Aldekerk. Ich hoffe, meine Spieler wissen, was zu tun ist und sie lernen aus diesem Spiel."
Nach der Karnevalspause geht´s in der heimischen Bielerthölle gegen TuSEM Essen 2.