Am Ende ging die Puste aus
Schlussphase kostet den Sieg gegen den Favorit TV Gelnhausen
Was lange nach einem perfekten Handballabend aussah, endete für den TuS 82 Opladen in einer ganz bitteren Enttäuschung. Gegen den bislang ungeschlagenen Tabellenzweiten TV Gelnhausen zeigte die Mannschaft von Trainer Stefan Scharfenberg über weite Strecken eine sehr starke Leistung, führte zwischenzeitlich deutlich – und stand am Ende doch mit leeren Händen da. Nach 60 intensiven Minuten unterlag Opladen vor heimischem Publikum mit 31:33 (17:10) und verpasste damit knapp eine große Überraschung.
Von Beginn an präsentierte sich der TuS 82 hochkonzentriert und spielte vor heimischer Kulisse eine starke erste Halbzeit. Eine kompakte Abwehr mit einem guten Colin Beckert dahinter, brachte die Opladener früh in eine komfortable Position. Über 7:3 (10.) und 13:8 (24.) setzte sich das Team um Kapitän Oliver Dasburg ab, der selbst immer wieder Akzente setzte und zur Pause bereits sieben Treffer erzielt hatte. Mit dem 17:10-Halbzeitstand belohnte sich Opladen für eine seiner besten Halbzeiten der bisherigen Saison.
Auch nach dem Seitenwechsel hielten die Gastgeber das Tempo zunächst hoch. Nach Treffern von Dasburg, Sonnenberg, Swiedelsky und Heß lag der TuS 82 in der 44. Minute mit 27:20 in Führung. Doch die Gäste aus Gelnhausen reagierten mit einem Team-Timeout und stellten in der Folge ihr Spiel deutlich um. Mit höherem Tempo und einer aggressiveren Abwehrformation mit einem immer stärker werdenden Alexander Bechert im Tor kam der TVG Tor um Tor heran.
Ab der 50. Minute kippte das Spiel endgültig. Beim Stand von 30:28 (53.) vergab Opladen einen Siebenmeter, kurz darauf folgte eine doppelte Zeitstrafe, die die Gastgeber in der entscheidenden Phase schwächte. Gelnhausen nutzte die Gelegenheit eiskalt aus, glich durch Henrik Müller und Max Bechert zum 30:30 aus und ging wenige Minuten später durch Fynn Hilb erstmals wieder in Führung. Der TuS 82 stemmte sich mit aller Kraft gegen die drohende Wende, doch der späte Ausgleich durch Oliver Dasburg (31:31/58.) reichte nicht mehr. In der Schlussminute vergaben die 82er nach einem technischen Fehler einen weiteren Strafwurf – Gelnhausen konterte und entschied die Partie durch Jannik Geisler zum 33:31-Endstand.
„Wir waren sehr nah dran. Wir müssen dann sicherlich den fehlenden Kräften Tribut zollen, das hat hinten heraus nicht mehr gereicht“, analysierte Headcoach Stefan Scharfenberg nach dem Spiel. „Was wir in der ersten Halbzeit und über weite Strecken der zweiten Halbzeit auf die Platte bringen, ist aller Ehren wert. Am Ende ist es sicherlich auch unglücklich, dass wir dieses Spiel doch noch aus der Hand geben. Mindestens einer, eher zwei Punkte wären verdient gewesen. Das ist bitter, zeigt aber auch, zu was für einen Handball wir in der Lage sind.“
Trotz der Enttäuschung bleibt die Leistung über lange Zeit ein positives Zeichen. Mit 9:13 Punkten rangiert der TuS 82 weiterhin im Tabellenmittelfeld. Bereits am kommenden Samstag bietet sich die Gelegenheit zur Wiedergutmachung: Dann sind die Opladener bei den starken Baggerseepiraten der HSG Rodgau Nieder-Roden zu Gast. Ziel: die starke Leistung bestätigen – und sich diesmal mit Punkten gegen ein Spitzenteam belohnen.
TuS 82 Opladen: Schöpper, Beckert – Wolfram (1), Jagieniak (1), Kroner (4), Dasburg (12/1), Schmitz, F. Johannmeyer (1), Sonnenberg (9), Kostorz, L. Johannmeyer, Heß (1), Swiedelsky (2).
TV Gelnhausen: A. Bechert, Drozdz - Müller (2), Trinczek, Dambach, Fehl, M. Bechert (3), Geisler (4), Malolepszy (7/4), Altwein (6), Belter, Wörner (1), Hilb (10).