Siegesserie der 82er reißt im Derby
Die Trainingswoche verlief schon durchwachsen und bildete die Blaupause für die Leistung des TuS am Samstagabend. Die eh schon angespannte personelle Situation hatte sich weiter verschärft. Regisseur Jo Sonnenberg konnte aufgrund seiner Knöchelverletzung überhaupt nicht trainieren, biß aber auf die Zähne und spielte trotzdem. Birger Dittmer (Knöchel) und Peer Pütz (beruflich verhindert) fielen dagegen komplett aus, Felix Barwitzki musste ebenfalls noch geschont werden, war nur für die Siebenmeter vorgesehen und die Langzeitverletzten Florian Klein, Tom Gotthart und Sebastian Hindrichs waren zum Zuschauen verurteilt. Da half es schon sehr, dass sich Marius Anger als backup zur Verfügung stellte, um Joscha Rinke einige Minuten Pause geben zu können.
Diese ungünstigen Vorzeichen schienen dem ein oder anderen Spieler der 82er noch im Kopf herumzuschwirren, denn von Beginn an fehlte der Mannschaft der Zugriff auf´s Spiel. Für Fabrice Voigt war es sehr überraschend, dass seine Abwehrspieler das hinlänglich bekannte Angriffspiel der SGL über Spielmacher André Boelken und Felix Korbmacher nicht zu unterbinden wussten. Langenfeld konnte sich nach ausgeglichenem Beginn erstmals beim 7:4 mit drei Toren absetzen, aber die 82er kämpften sich zum 10:10-Ausgleich heran. Dann folgte eine schwache Angriffsphase der Gäste mit Fehlpässen sowie undisziplinierten und damit erfolglosen Abschlüssen. Langenfeld baute den Vorsprung mit fünf Toren in Folge auf 15:10 aus, ehe Markus Sonnenberg mit dem Halbzeitpfiff das 15:11 gelang.
Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Opladener im Angriff weiterhin zu harmlos und ohne die erforderliche Durchschlagskraft, während die SG immer wieder mit großem körperlichem Einsatz zu ihren gefährlichen Durchbrüchen und Torerfolgen kam. Beim 19:12 (40.) nahm TuS-Coach Fabrice Voigt eine Auszeit, beorderte erst Christopher Göddertz, anschließend Jo Sonnenberg auf die vorgezogene Deckungsposition in der Absicht, den Spielfluss der Langenfelder zu stören. Kampfgeist konnte man den Opladenern nicht absprechen: nach drei Toren in Folge durch Christopher Göddertz stand es 26:22, aber ein vergebener Siebenmeter, ein ausgebliebener Pfiff nach Foul an Jo Sonnenberg und eine Zeitstrafe gegen seinen Bruder Markus brachten die 82er wieder on ihrem Weg ab. In den letzten zehn Minuten entwickelte sich ein run-and-gun, bei dem sich Torhüter Eric Prützel mehrfach auszeichnen konnte. Aber auch er konnte mit seiner Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit nicht verhindern, dass die Gastgeber dieses Derby verdient mit 32:26 gewinnen und sich damit erstmals ein ausgeglichenes Punktekonto erarbeiten konnten.
TuS-Coach Fabrice Voigt war sichtlich enttäuscht: „Wir haben verdient verloren, weil wir den Start völlig verschlafen und den Kampf zunächst nicht angenommen haben. Es wird dann schwer, den Schalter komplett umzulegen. Langenfeld hat schon nach vier Minuten die erste Zeitstrafe kassiert, wir erst in der 26. Wir waren nicht aggressiv genug und haben keinen Kontakt zum Gegenspieler bekommen. Im Angriff häuften sich Fehlpässe und -würfe und so war es für uns der berüchtigte „gebrauchte Tag“. Obwohl wir heute für den Sieg nicht Frage kamen, hat meine Mannschaft allerdings auch bis zum Schluss gekämpft und sich nicht hängen lassen. Darauf bauen wir auf, müssen unsere Verletztenliste schleunigst abarbeiten und sehen, dass wir wieder komplett werden.“