Eine emotionale Achterbahnfahrt

Schon vor dem Anpfiff ist klar, dass es ein intensives Duell werden wird. Die Spieler des TuS Wesseling sind alle aus dem Jahrgang 2012, also ein Jahr älter als unsere Jungotter, und körperlich überlegen. Der Größenunterschied ist deutlich zu sehen: Fast alle Spieler des Gegners sind 1-2 Köpfe größer und kräftiger. Doch unsere Jungotter des Jahrgangs 2013 lassen sich davon nicht beeindrucken und wollen beweisen, dass sie zurecht in der stärksten Liga spielen.

Bereits nach 17 Sekunden trifft Julian und sorgt für den ersten Jubel bei unseren Fans. Die Halle ist sofort elektrisiert, doch die Freude währt nicht lange, denn Wesseling gleicht immer wieder aus. In den ersten drei Minuten entwickelt sich ein offener Schlagabtausch, in dem beide Teams Tore erzielen (1:1, 2:2, 3:3). Doch dann starten unsere Jungs einen beeindruckenden 4:0-Lauf, angeführt von Souli und Leo. Zwei weitere Treffer bauen den Vorsprung aus, und so steht es nach sieben Minuten 9:4 für die Opladener Jungs. Die Gäste sind so unter Druck, dass sie eine frühe Auszeit nehmen.

Doch die Auszeit zeigt keine Wirkung. Unsere Jungotter bleiben konzentriert, erobern den Ball und erhöhen den Vorsprung auf 10:4. Den Abstand halten sie konstant, und im Laufe des Spiels ergeben sich Spielstände wie 12:6, 14:8 und 16:10. Bis kurz vor der Halbzeit spielen die Otter souverän und kontrolliert, doch in den letzten Sekunden vor der Pause schleichen sich einige Fehler ein. In nur einer Minute kassieren wir drei Gegentore, sodass der komfortable Vorsprung auf 18:15 schrumpft, und es geht in die Kabine.

Nach der Pause kommen beide Teams mit neuen Ideen zurück aufs Spielfeld – sowohl offensiv als auch defensiv spielt sich das Geschehen auf hohem Niveau ab. Es ist ein Spektakel für die Zuschauer. Leidenschaftliche Durchbrüche wechseln sich mit freigespielten Außen- und Kreisspielern ab. Eine großartige Werbung für unseren Sport!

Die Gäste aus Wesseling bekommen unser Spiel immer besser in den Griff und zwingen uns zu technischen Fehlern. Nach und nach schleicht sich Hektik und Nervosität ein. Einige unserer Jungs lassen sich von den Emotionen anstecken, was zu überhasteten Würfen und unglücklichen Abwehraktionen führt.

Das Spiel droht zu kippen: In der 32. Minute gleichen die Gäste zum 29:29 aus. Die Nervosität steigt, und nur vier Minuten später geht Wesseling erstmals und einmalig im Spiel mit 30:29 in Führung. Die Spannung in der Halle ist greifbar. Doch die Jungotter behalten die Nerven und drehen den Spielstand wieder. Ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen entwickelt sich, bei dem wir immer wieder knapp in Führung gehen (31:30, 32:31, 33:32), nur um kurz darauf erneut den Ausgleich hinnehmen zu müssen.

In der 38. Minute steht es 33:33, und ein unnötiger Ballverlust gibt den Gästen erneut die Chance zur Führung. Jetzt ist höchste Konzentration gefragt. Der Druck ist immens, doch die Jungs beweisen mentale Stärke. Wesseling scheitert beim nächsten Angriff, und wir erobern den Ball zurück. Noch eine Auszeit für den TuS82, und es bleiben nur noch 49 Sekunden. Ein Tor muss her, um etwas Zählbares mitzunehmen. Die Fans feuern lautstark an, die Spannung ist auf dem Höhepunkt.

Souli zeigt Mut, zieht im entscheidenden Moment zum Tor und bekommt den 7-Meter-Pfiff. Leopold bleibt cool und nervenstark, schnappt sich den Ball und verwandelt 17 Sekunden vor dem Schlusspfiff. Die Halle explodiert vor Freude! Doch das Spiel ist noch nicht vorbei. Wesseling kommt noch einmal zum Abschluss, aber Thilo pariert. Die letzten 10 Sekunden vergehen wie im Flug. Die Hallenuhr ist abgelaufen, aber die Schiedsrichter lassen noch einmal einen Einwurf zu und verlängern das Spiel um drei Sekunden. Doch dann ertönt endlich der Schlusspfiff – der Jubel ist grenzenlos, die Erleichterung rießig!

Mit Cleverness, Nervenstärke und großem Teamgeist entscheiden die Jungotter dieses dramatische Spiel für sich. Ein unvergesslicher Krimi, der den Spielern und Fans noch lange im Gedächtnis bleiben wird – voller Spannung, Emotionen und großartiger Handballmomente. Ein verdienter Sieg nach einem packenden Spiel!

Großartig: Benjamin, Benno (Tor), Julian (6), Lennard (3), Lenny (2), Leopold (8/4), Mats B., Mats K., Paul (3), Sebi, Souli (11), Thilo (Tor). 

Trainerteam: Mara Lembcke und Yannik Nitzschmann